Die WRO ist ein internationaler Roboterwettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 22 Jahren. In verschiedenen spannenden Wettbewerben haben Teilnehmer die Möglichkeit, auf spielerische Art und Weise mehr über Informatik, Technik und Robotik zu lernen. Jedes Jahr werden spannende neue Herausforderungen geboten, die technisches Können, Kreativität und Teamarbeit erfordern.

Es gibt drei Wettbewerbskategorien mit mehreren Altersklassen und einem Starter-Programm für Einsteigerinnen und Einsteiger. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche in 2er- oder 3er-Teams mit einem erwachsenen Team-Coach. In der letzten Novemberwoche fand das diesjährige Weltfinale der World Robot Olympiad (WRO) 2024 in Izmir, Türkei, statt. Dort nahmen insgesamt 562 Teams aus 87 Ländern teil. Die Teilnahme am Weltfinale erkämpft man sich zunächst in regionalen Wettbewerben, danach folgt ein Deutschlandfinale. In diesem qualifizierten sich in diesem Jahr 14 deutsche Teams für das Weltfinale. Diese deutsche Delegation bestand aus über 100 Personen, darunter neben den Teilnehmern auch Coaches, Begleitpersonen und 12 Jury-Mitglieder, die aufgeregt und voller Vorfreude nach Izmir reisten.

Am Tag vor dem offiziellen Start des Weltfinales stand ein gemeinsamer Ausflug für die deutsche Delegation auf dem Programm. Sie besuchten die Ruinen von Ephesos, einer UNESCO-Welterbestätte in der Nähe von Izmir, und sammelten Eindrücke von der beeindruckenden Geschichte der Region. An den drei Wettbewerbstage warteten spannende technische Herausforderungen und kultureller Austausch auf alle Teilnehmer, die sich mit Teams aus unterschiedlichsten Ländern messen konnten.

Die deutschen Teams waren mit einer Goldmedaille und mehreren vorderen Platzierungen insgesamt sehr erfolgreich. Mit dabei war auch Leonard Kolo aus der Klasse 9/3 unserer Schule, der mit seinem Team am Ende die Bronzemedaille errang. Ich habe mit Leonard ein Interview geführt, in dem er mir zuerst berichtete, dass er sehr stolz darauf sei, dass es sein Team überhaupt so weit gebracht hatte, dass sie im Finale in der Türkei dabei sein konnte. Sein Team bestand neben ihm aus Olivia und Nils, die er seit langem kennt. Sie haben sich im Vorfeld intensiv vorbereitet und sich über einen Zeitraum von sieben Monaten jede Woche getroffen, um ein gutes Programm und einen effizienten Roboter zu erhalten.

Die Aufgabe, die es im Wettbewerb zu lösen galt, bestand darin, dass man verschiedene, sich an zufälligen Standorten befindende Lego-Gegenstände scannen und dann an bestimmte Plätze bringen musste. Im Wettbewerb gab es dann für Leonard und sein Team auch eine besondere Überraschung: Die Aufgabenplatte hatte andere Farben, weil sie von einem anderen Hersteller produziert wurde. Das hat dazu geführt, dass der Roboter die Farben nicht mehr erkannt hat, wodurch Leonard, Olivia und Nils alles neu machen mussten. Der Gewinn der Bronzemedaille war ein tolles Gefühl, ganz besonders auch deshalb, weil das Team um Leonard das erste Mal überhaupt am Weltfinale teilgenommen hat. Das Besondere an dem Wettbewerb war seiner Meinung nach, dass es so viele verschiedene Kategorien gab, in denen man antreten konnte. Leonard und sein Team haben auch schon Pläne für die Zukunft: Sie wollen wieder teilnehmen, diesmal in einer anderen Kategorie bei der WRO, in der sie sich gute Chancen darauf ausrechnen, es unter die Top 10 zu schaffen. Weil diese Kategorie anspruchsvoller ist, haben sie bereits damit angefangen. Der frühzeitige Beginn mit den Vorbereitungen ist eine Erfahrung, die das Team aus der diesjährigen Wettkampfteilnahme mitgenommen hat: „Es ist besser, schon vorher alles zu planen, wie man vorgeht und lieber früher anfangen statt auf den letzten Drücker.“

Leonard erzählte mir außerdem, dass es für ihn eine besonders schöne Erfahrung war, so viele Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennenzulernen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Auf die Frage, ob es eine gute Idee wäre, eine WRO-Gruppe am MSG zu gründen, meinte Leonard, dass es schon ein schöner Wettbewerb ist und es Spaß macht teilzunehmen. Jedoch darf ein Team maximal drei Mitglieder haben, so dass man bei einer größeren Gruppe am MSG mehrere Teams bilden müsste. Ich bedanke mich bei Leonard für die Beantwortung der Fragen und gratuliere ihm und seinem Team nochmal ganz herzlich zur Bronzemedaille.

Text verfasst von Henriette Schmoger