Max Christian Theodor Steenbeck (1904–1981) war ein bedeutender deutscher Physiker und Erfinder, bekannt für seine Arbeiten in den Bereichen Elektrophysik und Kerntechnik. Geboren am 21. März 1904 in Kiel, entwickelte er früh ein Interesse an Naturwissenschaften. Nach seinem Studium der Physik an der Universität Kiel promovierte Steenbeck 1927 mit einer Arbeit über Elektronenbewegungen in Gasen.
Während seiner Zeit bei der Siemens AG in Berlin, entwickelte Steenbeck in den 1930er Jahren den Betatron, ein Teilchenbeschleuniger, der Elektronen auf hohe Energien bringen kann. Diese Erfindung hatte weitreichende Auswirkungen auf die Physik und die medizinische Bildgebung. Der Betatron ermöglichte es, hochenergetische Elektronenstrahlen zu erzeugen, die in der Strahlenmedizin und in der Forschung genutzt wurden.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Steenbeck am deutschen Kernenergieprojekt, wobei er sich insbesondere mit Fragen der Urananreicherung und Reaktortechnologie befasste. Nach dem Krieg geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde im Rahmen des sogenannten „Spezialistenprogramms“ in die Sowjetunion gebracht. Dort setzte er seine Forschungen in der Kernphysik fort und arbeitete an der Entwicklung der sowjetischen Kernenergieprogramme mit.
1956 kehrte Steenbeck in die DDR zurück und wurde Direktor des Instituts für Magnetohydrodynamik der Akademie der Wissenschaften in Dresden. Er war maßgeblich an der Gründung und dem Aufbau des Forschungszentrums Rossendorf beteiligt. Steenbeck trug entscheidend zur Entwicklung der Plasmaphysik bei und widmete sich der Erforschung der magnetischen Eigenschaften von Plasmen.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war Steenbeck auch als Hochschullehrer tätig und beeinflusste mehrere Generationen von Physikern. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nationalpreis der DDR und der Max-Planck-Medaille.
Max Steenbeck starb am 15. Dezember 1981 in Ost-Berlin. Sein Vermächtnis lebt in seinen zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen und Erfindungen weiter, die sowohl die Grundlagenforschung als auch praktische Anwendungen in der Medizin und Technik nachhaltig geprägt haben.