„Wir dürfen niemals vergessen, doch Erinnern allein reicht nicht.“ (Margot Friedländer)

Am 3. Juli 2025 unternahm der Jahrgang 11 des MSG eine für alle herausfordernde Gedenkstättenfahrt ins Haus der Wannseekonferenz. Das regnerische, etwas düstere Wetter an diesem Morgen stimmte alle auf die schwierigen und oft nur schwer zu ertragenden Inhalte ein, mit denen sie im Haus der Wannseekonferenz konfrontiert werden würden.
Um die vielfältigen Inhalte intensiver bearbeiten zu können, wurden die Schülerinnen und Schüler vor Ort in drei Seminargruppen aufgeteilt. Während des Besuchs setzten sich die Jugendlichen auf vielfältige Weise mit dem historischen Ort auseinander. Es gab sowohl eine äußere Führung, bei der die Gruppen das Gebäude und die Umgebung erkundeten, als auch eine innere Führung, bei der die Bedeutung des Ortes und die damaligen Ereignisse vertieft wurden.
Im Mittelpunkt stand der Antisemitismus als Grundlage der NS-Judenpolitik, insbesondere die Organisation und Koordination der systematischen Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Die nationalsozialistische Führung plante die industrielle Ermordung aller europäischen Juden, die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“. Die Villa am Wannsee ist hierbei ein Sinnbild für die kaum zu begreifende und zu ertragende „Bürokratie des Todes“, der am Ende Millionen von Jüdinnen und Juden zum Opfer fielen.

Durch Quellenarbeiten, Gespräche und Diskussionen konnten die Schülerinnen und Schüler die komplexen Zusammenhänge besser verstehen und reflektieren. Ziel war es, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie wichtig es ist, antisemitische Narrative frühzeitig zu erkennen, zu hinterfragen und aktiv dagegen Stellung zu beziehen.
Die Auseinandersetzung mit diesen Themen hinterließ bei den Jugendlichen einen nachwirkenden Eindruck. Sie konnten nicht nur historische Fakten aufnehmen, sondern auch die Bedeutung für die Gegenwart erkennen. Die Fahrt war somit ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Antisemitismus.
Insgesamt war es ein sehr lehrreicher und bewegender Tag, der die Schülerinnen und Schüler dazu anregte, sich aktiv gegen Diskriminierung und Hass einzusetzen.