Schüler stricken und schenken damit nicht nur Wärme, sondern auch Unterstützung und Hoffnung in Form von niedlichen Kuscheltieren. Die fertigen Produkte werden für einen guten Zweck genutzt, denn sie sollen den Kindern im Hospiz in Burg Trost spenden. Was für eine Aktion!
Bereits seit einigen Jahren ist das Projekt „WollLust“ eines der beliebtesten Projekte an der Schule. Dies fällt einem direkt beim Betreten auf. Der ganze Raum ist mit Gemurmel von leisen Unterhaltungen gefüllt, die während der Häkelarbeit an den eigenen kleinen Projekten geführt werden. Die Stimmung ist entspannt und zeitgleich energiegeladen, und es summt wie in einem Bienenstock.
In dem Projekt haben die Schüler die Möglichkeit, sich selbst zu überlegen, was sie machen wollen und sich kreativ auszuleben. Daher entstehen ganz vielfältige Endergebnisse und Zwischenergebnisse, wie z.B.
ein Drache von Max Rehn,
oder eine Schildkröte
sowie auch praktische Dinge wie ein Topflappen von Cara Zimmer.
Sie können sich für ihre Projekte so lange Zeit lassen, wie sie benötigen – was vor allem für die Häkelanfänger den Druck nimmt und ihnen genügend Zeit gibt, sich Stück für Stück vorzutasten. Einige, die zum ersten mal dort mit dem Häkeln Bekanntschaft gemacht haben bestätigten, dass man „über seine Grenzen hinaus[wächst]“.
Im Raum ist der Teamgeist stets aktiv, sei es Häkelnadeln oder Wolle auszuleihen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen oder auch einfach zu motivieren. Denn „[sie] arbeiten miteinander, […] motivieren einander [und sie] helfen einander“.
Jedoch ist es auch ein wahres Abenteuer, denn es kann durchaus nervenaufreibend sein. Das merkt man auch, denn immer mal wieder kommt ein „Dann mach ich es eben nochmal“, wenn es mal nicht so klappt. Das Wichtigste ist dabei, die Motivation nicht zu verlieren und nicht aufzugeben.
Bereits seit vielen Jahren betreuen Frau Jenderko und Frau Zscheile das Projekt zuverlässig und inzwischen haben sie seit 3 Jahren Unterstützung von Frau Gierach, einem Elternteil eines Schülers. Nach einer Klassenkonferenz von der Klasse ihres Kindes war sie von der Idee des Projekts so begeistert, dass sie sich für die Zeitspanne des Projekts sogar Urlaub nimmt. Sie möchte ihr Hobby der Handwerkskunst den jungen Schülern beibringen, damit die alten Bräuche und Handwerke nicht in Vergessenheit geraten. „Ich versuche das [Handwerk] jüngeren Menschen beizubringen, denn sonst stirbt [es] aus.“ – dies zeigt deutlich wie motiviert sie ist, jüngeren Menschen ihr Hobby weiterzugeben. Was für ein wundervolles Engagement, sowohl von den Lehrern als auch von den Eltern.
„Häkeln, stricken, Wollarbeit! Das ist [nicht unbedingt] alles.“, denn dieses Projekt zeigt, dass Handarbeit nicht nur ein wunderschönes Endergebnis hervorbringen kann, sondern auch Menschen miteinander verbindet.
von Lydia und Anna, 10/3